Wirtschaft versus Menschenrechte
Unter dem Titel „Von
Mullahs und Moneten“ veröffentlichte der Bremer Weser Kurier am 5. März 2016
ein acht-seitiges Dossier über die
Gespräche von 25 Bremer Unternehmern mit Vertretern größerer Firmen in Teheran.
Die Bremer erfahren, dass man sich „in
einer neuen wirtschaftlichen Epoche“ befinde und „jetzt plötzlich alles zu
gehen“ scheine. Die Handelsbeschränkungen seien „weitgehend gefallen“ und nun
gelte es, den gewaltigen Markt zurückzuerobern. „Im Iran herrscht
Aufbruchsstimmung und die wahre
Islamische Republik ist eine neue Generation junger Frauen und Männer mit
urbanem Lebensstil.“ Immerhin wird eingeräumt, dass dann Hemmnisse für die
deutsch-iranischen Geschäfte entstehen könnten, wenn eine Bank gleichzeitig Geschäfte mit den
USA und Iran tätige, wobei auch nur ein leiser Terrorismusverdacht aufkomme.
Schnell könnten Gelder in den USA gesperrt werden.
Auf dem ersten
deutsch-iranischen Wirtschaftsgipfel am
3. März in Berlin hieß es, bei deutschen und europäischen Banken herrsche große
Angst, bei Geschäften mit Iran Strafen in den USA zu riskieren.
Von Menschenrechten wurde nicht gesprochen,
eher vom „moderaten“ Präsidenten, von
„selbstbewussten“ jungen Geschäftsfrauen, bei denen das Kopftuch wie ein „wohlplatziertes
modisches Accessoire“ wirke.
Unterdessen berichten Amnesty International und Human
Rights Watch von verheerenden Menschenrechtsverletzungen. Der
UN-Sonderbeauftragte für Iran, Ahmed Shaheed schreibt in seinem letzten Bericht, noch nie seien so
viele Menschen hingerichtet worden.
Tausende Iraner haben Antrag auf Asyl gestellt, allein im Februar 1.078 Personen, darunter viele Frauen, die
sich unter dem wohlplatzierten Accessoire ausgesprochen erniedrigt fühlen
mögen.
Dass am 9. März Raketen mit der Aufschrift auf Hebräisch
„Israel muss ausradiert werden“ (Zitat von Khomeini getestet wurden, befördert die Befürchtung
erneuter Sanktionen.
Liga/Iran