Was geht im Iran und in seinen Gefängnissen vor?

Wieso bleibt friedliebenden und lebensfrohen Menschen zum Protest

kein anderer Ausweg, als ihr Leben aufs Spiel zu setzen?

 

Im Iran werden Menschen, die ihre Meinung äußern und sich für eine bessere Zukunft der Gesellschaft einsetzen, unter konstruierten Anklagen inhaftiert. Sie werden ihrer elementarsten Rechte selbst als Gefangene beraubt. Ihre Mitgefangenen kommen unter fragwürdigen Umständen ums Leben und sie selbst werden enormem physischem und psychischem  Druck ausgesetzt, um die Anschuldigungen der Regierung zu akzeptieren und Erniedrigungen zu ertragen.

 

Müssen sie wirklich alle diese erlogenen Anklagepunkte akzeptieren und schweigen?

 

Was können sie tun, wenn sie trotz all diesem Druck diese Anschuldigungen und Erniedrigungen nicht akzeptieren können und wollen?

 

Wie können sie protestieren und das Recht auf ein menschenwürdiges Leben wiedererlangen?

 

Als Protest gegen die Ermordung von Haleh Sahabi und Hoda Saber haben  12 bekannte politische Gefangenen im Iran seit dem 18. 06. 2011 einen unbefristeten Hungerstreik begonnen.

 

Sie haben außer Hungerstreik keinen anderen Ausweg gefunden, in der Weltöffentlichkeit ihre Stimmen zu erheben. Es ist eine traurige Wahrheit, dass sie unter den widrigen Haftbedingungen bisher stark geschwächt sind und teilweise unter starken gesundheitlichen Problemen leiden. Die Weigerung der Regierung, auf ihre Forderungen einzugehen, werden einige von ihnen mit ihrem Leben bezahlen müssen.

Nach einem Bericht der internationalen Campaign for human rights in Iran sind seit 2003 mindestens 18 politische Gefangenen in den Gefängnissen ums Leben gekommen, 7 davon allein nach den Präsidentschaftswahlen im Jahre 2009.

Die Nobelpreisträgerin Frau Shirin Ebadi betont in diesem Zusammenhang: „Zusammenfassend muss man feststellen, dass die Regierung in verschiedenen Etappen nach dem Leben der politischen Gefangenen trachtet. Sobald sich ein politischer Gefangener weigert, aufzugeben und bei inszenierten Interviews die falschen Anschuldigungen zu akzeptieren, versuchen die Machthaber, ihn mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu brechen. Ein probates Mittel ist hierbei die vielfältige körperliche Folterung, die auch teilweise zum Tod der Gefangenen führt, wie es bei Hoda Saber der Fall war.“

Angesichts dieser Tatsachen sind die Angehörigen der politischen Gefangenen sowie große Teile der iranischen Bevölkerung in großer Sorge um das Leben der politischen Gefangenen.

 

Auch wir sind in tiefer Sorge um das Leben dieser aufrechten Menschen. Wir solidarisieren uns mit diesem Hungerstreik und erklären, dass die Gefängniswärter für das Leben der Gefangenen verantwortlich sind. Mit anderen Worten tragen hier das Informationsministerium und der zuständige Minister, der Justizapparat und dessen Vorsitzender, die Regierung und der Regierungschef und nicht zuletzt der oberste Führer der Islamischen Republik Iran Herr Khamenei, der nach eigenem Bekunden die unstrittige Macht über alle Regierungsgremien und alle Menschen im Iran ausübt, die Verantwortung.   

 

Wir fordern Sie auf, alle Ihnen zur Verfügung stehenden Mittel für den Schutz der  Gesundheit und des Lebens dieser Menschen einzusetzen und die Verantwortlichen der Islamischen Republik wie die Herren Khamenei, Sadegh Larijani und Ahmadi Nejad darauf hinzuweisen, dass sie die Verantwortung für das Wohl der politischen Gefangenen tragen  und rasch auf ihre Forderungen eingehen sollen.

 

Wir fordern Sie auf,  alle Ihnen zur Verfügung stehenden Mittel für die Entsendung des Sonderberichterstatters für Menschenrechte in den Iran einzusetzen, damit die Verbrechen in den Gefängnissen der Islamischen Republik Iran ans Tageslicht kommen und die brutale Verletzung der Menschenrechte im Iran für die Weltöffentlichkeit deutlich wird.

 

Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Bemühungen.

 

Deutsch-Iranisches Forum Aachen e.V.

Green Activist for a Democratic Iran

Iran Solidarität Komitee Aachen

Kareshenasane Iran Sabz (Green Experts of Iran)

Pooya e. V. Köln

Think Peace

United for Iran Düsseldorf e. V.

United for Iran Köln–Bonn e. V.

Unterstützer der Menschenrechte und Demokratie im Iran – Essen