Ein Jahr grüne Bewegung im Iran" -
Internetdossier und TV-Tipp der Heinrich-Böll-Stiftung
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I N F O R M A T I O N
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Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich des Jahrestages der umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Iran vom
12. Juni 2009 und den anschließenden Protesten der „grünen Bewegung“ möchten wir
Sie auf zwei aktuelle Projekte der
Heinrich-Böll-Stiftung hinweisen:
1. WEBDOSSIER: „IRAN, EIN JAHR NACH DEN WAHLEN“
Vor einem Jahr löste die umstrittene Wiederwahl des Hardliner- Präsidenten
Mahmoud Ahmadinedschad, die von Betrugsvorwürfen begleitet waren, die
heftigsten Proteste der iranischen Bevölkerung seit der islamischen Revolution
im Jahre 1979 aus. Drei Millionen Iranerinnen und Iraner gingen auf die Straße
und drückten ihren Unwillen aus. Grün wurde die Farbe der Bewegung, Grün als
Symbol der Hoffnung auf einen politischen Wandel.
Das System hat mit brutaler Verfolgung, Repression, Folter, Mord und Hightech
von Nokia und Siemens die Dynamik der Bewegung vorerst gebrochen. Doch die
Ereignisse haben Politik und Gesellschaft im Iran nachhaltig verändert
und das religiöse Lager sichtbar gespalten. Ein Großteil der Bevölkerung hat
sich vom Regime abgewandt. Kann aus dem grünen Funken, der besonders unter den
gebildeten jungen IranerInnen weiter lebt, erneut ein Feuer der Freiheit
werden?
Zur aktuellen Situation und den Perspektiven eines politischen
Wandels im Iran finden Sie Beiträge ausgewählter Autorinnen
und Autoren:
http://www.boell.de/weltweit/nahost/naher-mittlerer-osten-gruene-bewegung-iran-9382.html
<http://www.boell.de/weltweit/nahost/naher-mittlerer-osten-gruene-bewegung-iran-9382.html>
2. Erstausstrahlung des von der Heinrich-Böll-Stiftung mit unterstützten Films
„IRANS GRÜNER SOMMER / IRAN ELECTIONS 2009“
von Ali Samadi Ahadi am 22. Juni, 20:15 Uhr, auf ARTE
ZUM FILM:
Im Iran werden Menschenrechte, Demokratie und die Freiheit von Millionen
Menschen zurzeit mit Füßen getreten. Friedliche Demonstranten werden
niedergeschossen. Und damit es niemand sieht, wird versucht, die
Weltöffentlichkeit auszusperren. Die neue Dokumentation des bereits mehrfach
ausgezeichneten Filmemachers Ali Samadi Ahadi widmet sich den aktuellen
Geschehnissen im Iran.
Neben Interviews mit diversen Exiliranern, wie der Friedensnobelpreisträgerin Shirin
Ebadi, die ihre Erlebnisse und Sichtweisen der letzten Wochen schildern, zeigt
die Dokumentation Protestaktionen junger Iraner und Iranerinnen. Die derzeitige
Situation verbietet aus naheliegenden Gründen, reale Personen abzubilden.
Deshalb werden aus tatsächlich existierenden Blog-, Facebook-, Youtube- und
Twitter-Beiträgen Hunderter junger Iraner, die so die Vorgänge in ihrem Land
dokumentieren, fiktive Biografien zweier Studenten erstellt. Als animierte
Figuren erzählen sie ihre Version der "grünen Welle" genannten Bewegung.
Bis heute werden im Iran friedliche Demonstranten und Demonstrantinnen verhaftet,
gefoltert, vergewaltigt und hingerichtet. "Irans grüner Sommer" will
einen Beitrag leisten, damit über diese Menschenrechtsverletzungen gesprochen
wird und sie nicht aus dem Gedächtnis der Weltöffentlichkeit verschwinden.
DER FILMEMACHER:
Der iranische Filmemacher Ali Samadi Ahadi erhielt bereits für seinen Dokumentarfilm
"Lost Children" den Deutschen Filmpreis 2006. Im Jahr 2009 lief seine
Sommerkomödie "Salam Aleikum" mit großem Erfolg in den deutschen Kinos.
Produktion:
Dreamer Joint Venture Filmproduktion GmbH
Fotos: WDR / © Dreamer Joint Venture
Information:
Marc Berthold, Außen- und Sicherheitspolitik, 030-28534-393,
berthold@boell.de
<mailto:berthold@boell.de>